Am vergangenen Sonntag stand die Dritte Etappe unserer Winterwanderung an. Im Vorbereitungsteam waren wir skeptisch, ob wir hinsichtlich der Wetterprognosen besser absagen sollten und ob außer uns überhaupt jemand kommt. Am Treffpunkt standen dann 33 wanderwillige Leute, die sich auf Regenwetter eingestellt hatten – also sind wir losmarschiert.

Lest hier, wie Denise Luderer-Ta diesen Tag erlebt hat:

 

Die dritte Etappe ist geschafft und Leute, was habe ich gekämpft! 

Als ich gefragt wurde, ob ich Lust hätte diesen Erlebnisbericht zu schreiben, war ich überrascht.
Die dritte Etappe hat mich herausgefordert und das habe ich so ziemlich jedem im Umkreis von 50 m lautstark mitgeteilt.  

Wir sind in Ostercappeln gestartet und insgesamt 21,2 km bis zur „Nonnenstein-Hütte“ in Rödinghausen gewandert. Anstatt motiviert und voller Tatendrang, war meine Grundstimmung von Beginn an etwas verhaltener, denn bereits zum Etappenstart hatte es in Bindfäden geregnet. Aber wie das eben so ist, in der Gemeinschaft ist man stark und natürlich wollte ich mir nicht die Blöße geben zu kneifen. Mit entsprechender Ausrüstung und der Hoffnung es würde bald aufhören zu regnen ging es entspannt los. Nach der halben Strecke haben wir ein Café angepeilt um uns etwas aufzuwärmen und eine Pause im Trockenen zu machen. Bis dahin war die Welt für mich noch in Ordnung. Aber was danach kam, darauf war ich nicht vorbereitet. 

Mit jedem neuen Kilometer wuchs der riesige Schweinehund in mir. Meine Kleidung war mittlerweile komplett durchnässt. Das zusätzliche Gewicht fühlte sich an wie ein zentnerschwerer Klotz am Bein, ich hatte Blasen an beiden Füßen und die zahllosen, gefühlt senkrechten Steigungen brachten mich offensichtlich an meine Grenzen. Ich habe geschimpft und geflucht:  „Ich sterbe“ , „F*** dich – Regen“ und  „Ich hasse mein Leben“ sind nur ein kleiner Auszug meiner unkontrollierten Ausbrüche an diesem Tag. 

Aber Aufgeben kam trotzdem nicht in Frage. Wie auch, wer sollte mich da abholen, so mitten im Wald. Ich habe gekämpft, meine Grenze war eindeutig erreicht und ich wollte einfach nur noch, dass es zu Ende ist. Endlich im Ziel angekommen, machte sich sofort die pure Erleichterung breit und alle Strapazen waren sofort vergessen.

Rückblickend ist das Gefühl, mich durchgekämpft zu haben, einfach unbeschreiblich und jeden Kilometer wert! 

Ich bin an diesem Tag über mich hinausgewachsen und freue mich auch die nächsten Etappen mit euch zusammen zu meistern.

 

Danke, Denise für diesen authentischen Bericht!

Um Deinen berechtigten Stolz (und den unserer Mitwanderer) auf den Sieg über „Deinen Schweinehund“ noch ein wenig zu nähren  sei Dir gesagt, dass die GPS-Uhr inklusive der Strecke zur Mittagspause und zurück zum Wittekindsweg, sowie dem anschließenden Weg zum Gemeindehaus  eine Gesamtstrecke von 25,87 km registriert hat.

Bedanken möchten wir uns auch bei Ingrid und Eckhard, die uns zum Abschluss im Gemeindehaus mit heißem Kaffee, Körper und Seele erwärmt haben und bei Frank, der sich bereit gehalten hat, uns jederzeit abzuholen, wenn wir hätten abbrechen wollen.

Wir freuen uns auf die vierte Etappe am Sonntag, 24. März und die wird im Vergleich vermutlich ein Kinderspiel.

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