Mitarbeiterschulung des CVJM Kreisverbandes Bünde
im Anne-Frank-Haus in Oldau bei Celle
Am 08.10.2016, dem ersten Samstag der Herbstferien, machten sich 97 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem CVJM Kreisverband Bünde auf den Weg nach Oldau in der Lüneburger Heide. Die Jugendlichen, die in ihren Ortsvereinen und Gemeinden Jungscharen, Kinder- und Jugendgruppen betreuen, erwartete hier eine Woche Beschäftigung mit dem eigenen Glauben, intensive Weiterbildung und viel Musik.
– »Wie gestalte ich Spiele möglichst vielseitig, um die individuellen Stärken der Mitspielerinnen und Mitspielern zu berücksichtigen?«
– »Wie führe eine spannende und ergiebige Andacht oder Bibelarbeit durch?«
– »Wie leite und organisiere ich eine Jugendgruppe?«
Solche Fragen stellen sich ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern in der christlichen Jugendarbeit Woche für Woche. Sieben intensive Tage in Oldau gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, diese und viele weitere Fragen zu klären.
Ein Team von 14 erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um den CVJM-Kreisverbandssekretär Andree Strötker hat das diesjährige Fortbildungs-Programm im Laufe des Jahres erarbeitet. „Wir freuen uns jedes Jahr wieder, die Jugendlichen in ihrer persönlichen und christlichen Entwicklung begleiten zu können. Die Vorbereitung erfordert zwar viel Arbeit; was wir dafür zurückbekommen, ist jedoch unbezahlbar.“
Für Strötker ist es alles andere als selbstverständlich, eine so große Zahl an Ehrenamtlichen fortbilden zu dürfen: „Es ist wirklich ein Geschenk. Eine Woche Ferien auf einer Mitarbeiterschulung zu verbringen – das ist vielleicht nicht die übliche Feriengestaltung eines Teenagers“, so der Kreisverbandssekretär.
Aber warum begeistern sich jedes Jahr aufs Neue so viele Jugendliche für „Oldau“, wo doch Vereine aus anderen Bereichen mit Ganztagsangeboten von Schulen und alternativen Angeboten um Betreuerinnen und Betreuer ringen?
Mona Asshoff, die bereits mehrere Jahre als Mitarbeiterin in Oldau dabei ist, sieht dafür mehrere Gründe: „Neben den Seminaren kann man sich auch persönlich so viel weiterentwickeln. Selten findet man Zeit und Ruhe, sich intensiv mit seinem Glauben und seinen Ansichten auseinanderzusetzen.“
Etwas Besonderes sei zudem die Gemeinschaft. „Jeden Abend gemeinsam abschließen, zusammen essen und zweimal Gottesdienst feiern – dieses ‚zusammen sein‘ ist jedes Mal aufs Neue wunderbar.“ Diese Gemeinschaft wird zudem geprägt von viel Musik. Das tägliche morgendliche und abendliche Singen wird begleitet von einer Band aus Mitarbeitenden und Teilnehmenden, die auch die Gottesdienste musikalisch maßgeblich mitgestaltet.
Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kehren Jahr für Jahr wieder und durchlaufen die vier verschiedenen Lehrgänge „Grundkurs“, „Aufbaukurs“, „Aufbaukurs Plus“ und „Leiterkurs“. Mit zunehmender Erfahrung übernehmen ehrenamtliche Mitarbeitende mehr und mehr Leitungsaufgaben – die Kurse sollen sie darauf vorbereiten und dabei unterstützen.
Doch auch Ausgleich steht in Oldau auf dem Programm. In ‚Hobbygruppen‘ kann gebastelt und gebolzt werden, am ‚freien Abend‘ wird gesungen und gespielt. An einem anderen Abend schlüpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Rollen von Passagieren eines abgestürzten Flugzeugs, dessen Trümmer über das Gelände um das Anne-Frank-Haus verteilt lagen. In Teamarbeit mussten verschiedene Rätsel gelöst werden, um einen lebensrettenden Notruf abzusetzen.
Neben vielen persönlichen Rückmeldungen gab es am letzten Tag zudem einen Feedbackbogen, den die Teilnehmenden per Smartphone oder PC ausfüllen konnten. Andree Strötker ist es wichtig, von möglichst allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Kritik und Anregungen zu sammeln: „Durch diese Rückmeldungen können wir Oldau immer weiter entwickeln und bekommen einen Eindruck, wie die Seminare und das Programm angekommen sind. Und wir lernen, welche Fragen die Jugendlichen aus ihrem Alltag in den Jugendgruppen mitbringen, die wir bisher eher weniger im Blick hatten.“
Obwohl Oldau 2016 also mit Fragen über Fragen endete, konnten auch dieses Jahr viele Antworten im gemeinsamen Austausch erarbeitet werden.
Die Hoffnung auf ein ähnlich volles Anne-Frank-Haus wie in diesem Jahr nährt dabei der Feedbackbogen – Nahezu 100% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, auch 2017 wieder in Oldau dabei sein zu wollen.
Das Team um Andree Strötker wird also bis zum Oktober nächsten Jahres alle Hände voll zu tun haben, um die Mitarbeiterschulung zu planen – und Fragen zu beantworten.
Alexander Salle